Wettkampfbericht über Lübtheen 2013
19. Februar 2013
Für unsere Mannschaft ist der Wettkampf sehr zwiespältig zu bewerten. Einerseits haben die Sportler tolle Kämpfe hingelegt, andererseits verweisen uns die nackten Zahlen auf das hintere Mittelfeld in der Vereinswertung (neunte von vierzehn Mannschaften). Diese Schwäche war eventuell auch krankheitsbedingt, den es fehlten uns einige starke Sportlerinnen und Sportler. Trotzdem war
es ein interessanter und aufregender Wettkampf. Die Organisation der Lübtheener war gut, jedoch nicht ihr Imbissstand (fast alles war bis zur Hälte des Tages leer und aufgegessen).
Till Baldauf, D/E-Jugend, 25kg, 4 Niederlagen, Platz 5
Wäre der erste Kampf nicht so schief gelaufen, wäre Till sicherlich länger motiviert geblieben. In der ersten Runde hielt er Felix Block vom RV Lübtheen 90 Prozent der Zeit in der Festhalte, leider ohne einen Schultersieg zu erreichen. Die zweite Runde war sehr ausgeglichen, doch konnte Till nicht die gleiche Ausdauer aufbringen und kämpfte nicht zuende. Solch starken Widerstand ist er nicht gewohnt und so war die Motivation hin. Trotdem stellte er sich, manchmal ohne Gegenwehr, seinen weiteren Gegnern.
Niklas Nartschik, D/E-Jugend, 38kg, 3 Siege, 1 Niederlage, Platz 2
Niklas, auch genannt "der Widerstand", zeigte sich von seiner wunderbar stabilen Seite. Bei ihm waren Beinangriffe sehr beliebt und führten auch zum Sieg. Nur gegen seinen Trainingspartner Max kam er damit nicht weiter. Nach anfänglich zartem Gerangel konnte Niklas seinen Vorsprung an Trainingszeit nicht umsetzen, als es etwas härter zur Sache ging. Insgesamt vermisst man bei ihm die neu erlernten fortgeschrittenen Techniken.
Max Dittmer, D/E-Jugend, 38kg, 4 Siege, Platz 1
Kommentarlos kommentieren macht keinen Sinn. Max gab keine Punkte ab, außer gegen Niklas. Er führte die ersten drei Kämpfe bis zum Schultersieg und setzte um, was er im Training erlernte. Was soll man da kritisieren? Also bleibt nur ein großes Lob.
David Tenzer, C-Jugend, 34kg, 3 Siege, 1 Niederlage, Platz 2
Vor aber auch während der Kämpfe macht David den Eindruck, dass er nicht wirklich anwesend ist. Diese grundsätzliche Haltung zieht sich durch sämtliche Kämpfe, weshalb zu den einzelnen Aktionen nicht viel zu sagen ist. Vieles scheitert an der Halbherzigkeit, obwohl die Ansätze und Davids Potential gut sind.
Pien Schippers, C-Jugend, 38kg, 2 Siege, 2 Niederlagen, Platz 4
Der erste Kampf, kurz und knapp: Kopfhüftwurf, Festhalte, Sieg. Dagegen war der zweite Kampf gegen Alan Gol (RC Germania Potsdam) ein Krimi. Vor Allem, weil der Schiedsrichter in Ausbildung die Farben seiner Armbinden nicht den Farben der Trikots zuordnen konnte und insgesamt 6 Punkte dem falschen Kämpfer zuwies. Leider war der zweite Mattenrichter gerade mit einem Fernsehinterview mit dem MDR beschäftigt und so half nicht einmal das einstimmige Protestieren sämtlicher Zuschauer. Auch gegen Veit Poschke (SV Luftfahrt) stieg der Adrenalinspiegel allein vom Zuschauen: Pien lag erst im Rückstand und es sah so aus, als wollte er seinen Gegner ermüden, denn Pien rang ruhig und stabil. Schlagartig griff sich Pien seinen Kontrahenten, "kophüftwurfte" ihn und legte Veit auf Touché. Im Finale konnte Pien jedoch nichts ausrichten, errang nicht einen Punkt und verlor auf Schultern. Doch kämpferisch hielt er sich lange in der Brücke, windete sich wieder heraus und zeigte eine gute Defensive.
Martin Hettler, B-Jugend, 50kg, 2 Siege, 1 Niederlage, Platz 2
Gegen Lennard Wollenberg (Demminer RV) kämpfte Martin sehr souverän und schenkte ihm nicht einen Punkt. Wobei von Kämpfen erst die Rede sein konnte, nachdem Lennard Martin das Kinn in den Rücken drückte, was wohl etwas Wut entfachte. Gegen Oliver Kock vom SC Roland Hamburg sah es lange Zeit so aus, als würde Martin den Kürzeren ziehen. 5:0 und 10:3 stand es für Martins Gegner. Doch ein Fehler von Kock genügte, so dass Martin diesen ohne Technik nur mit Kraft auf den Rücken legte. Im Finalkampf gegen Loma Gunaev, ebenfalls aus Hamburg, ließ sich Martin vom intensiven Start und dem energischen Auftreten seines Gegners beeindrucken. Dieser konnte eigentlich nur die Spindel, was er ausgiebigst praktizierte und Loma zum Sieg verhalf. Im Nachhinein hatte das Martin auch selbst durchschaut.
A. Baldauf