Auswertung Warnemünde
01. Juni 2013
23 Niederlagen und nur 9 Siege, 5 von 8 Sportler, die die Halle ohne Sieg verließen - aua, das tat weh. Warnemünde ist nicht für großartige Spitzenbesetzung bekannt und mit 124 Teilnehmer war es auch quantitaiv nicht so doll.
Woran lag es dann? Schulterzucken und Vermutungen: Die Altersklasse (2001 und jünger) war für unsere Sportler sicherlich ungünstig. Und in unseren Gewichtsklassen war das Niveau doch ziemlich gut. Nach den ersten Niederlagen begann irgendwann die Siegesgewissheit zu bröckeln. Gekämpft aber wurde von allen bis zum Schluss.
Till Baldauf 25 Kg, 3. Platz. 4 Siege, 1 Niederlage
Wo ist er hin, der heulende Kerl, der nach dem Anpfiff statt mit Ringen mit Heulen begann. Auf die Matte trat ein selbstbewusster Kämpfer, der allerdings auch das Glück hatte, im ersten Kampf gegen seinen oft besiegten Trainingkumpel anzutreten und damit Selbstvertrauen zu tanken. Danach eine schnelle Niederlage gegen Thoms, dem er schon mehrmals unterlag. Einem leichten Sieg folgte der Kampf gegen Nietzschner aus Rostock, gegen den Till erst im Februar in Lübtheen verloren hatte. Diesmal ein klarer Sieg. Und als Sahnehäubchen haute er die Favoritin Sarah Kellermann mit einem blitzsauberen Kopfhüftwurf auf den Ast. Schön zu sehen, wie konsequent Till das Ding gegen den heftigen Widerstand seiner Gegnerin zu Ende brachte. Nun hatte die zuvor Thoms besiegt, somit hatten 3 Sportler den gleichen Punktestand. In diesem Fall wird die Zahl der technischen Punkte herangezogen - etwas zweifelhaft, da ein Sportler, der seine Siege in kürzester Zeit gewinnt, damit benachteiligt ist. Till hatte leider (um einen Punkt) das schlechtere Ende für sich und wurde Dritter, mit dem Trost, die Turniersiegerin besiegt zu haben.
Eine sehr schöne Vorstellung von Till.
Tristan Reinke 25 kg, 6. Platz 5 Niederlagen
Es blitzte immer mal bei Tristan - da zwei wunderschöne Beinangriffe gegen Thoms, hier auch nur eine 6:12 - Niederlage. Gegen Nietzschner ein lange offen gehaltener Kampf, der mit 2:5 endete. Aber trotzdem folgte Niederlage auf Niederlage, und als Tristan endlich einen hatte, den er besiegen könnte, hatten die Niederlagen ihre zerstörerische Wirkung auf seine Moral getan. Nicht, dass er nicht bis zum Schluss kämpfte, aber er traute sich keinen Sieg mehr zu. Ist ja auch verständlich.
Jonas Dittmer 29 kg, 4. Platz 3 Niederlagen
Ach, ich denke, wir können das Jonas verzeihen. Seine Gegner waren mit Wiesemann, Kock und Agaev wirklich noch eine Nummer besser. Und natürlich hat Jonas (heulend, wie immer) bis zum Schluss gekämpft. Nur seine Beinabwehr war ziemlich schwach. Und es fehlte an eigenen Beinangriffen - die Chancen dazu waren da.
Maryca Runds 31 kg, 6. Platz 5 Niederlagen
Kämpferisch kann man Maryca wie immer keinen Vorwurf machen. Und ihre 3 ersten Gegner waren auch wirklich stark - Maryca ist schließlich mit 8 Monaten Training noch fast eine Anfängerin. Aber 3 Niederlagen stecken sich nicht so schnell weg. Ihr ging es genau wie Tristan - als sie Gegner hatte, die sie besiegen konnte, war das Selbstvertrauen weg. Die Kämpfe genau andersrum ausgetragen, hätten ihr sicherlich 2 Siege beschert.
David Tenzer 34 kg, nicht platziert 2 Siege, 2 Niederlagen
Auch Davids Gruppe hatte es in sich - mit Penkert, Evloev und Lüttge waren schon ganz schöne Steine drin. Nach 2 klaren Siegen verlor er gegen die ersten beiden ziemlich deutlich. Zumindest gegen Evloev hatte er schon mal knapper gerungen.
Max Dittmer 38 kg, 4. Platz 3 Siege, 2 Niederlagen
Ein sehr unbequemer Gegner, der durch lange, gaklige Beinangriffe Max mit 9:2 besiegt, nahm ihm den Gruppensieg. Aber das war doch eigentlich eine lösbare Aufgabe. Muss er eben eine konsequente Beinabwehr machen - wer, wenn nicht er hätte die Kraft dazu. In der anderen Gruppe hatte sich Lönhardt gegen Bock (beide Luftfahrt) durchgesetzt, und gegen beide hatte Pien verloren. Vielleicht hatte Max deshalb Angst - Bock musste ihn eigentlich nur festhalten, aktiver Kampf war von Max nicht zu sehen.
Pien Schippers 38 kg, nicht platziert 2 Niederlagen
Ein schwacher Wettkampf (Norddeutsche), ein starker Wettkampf (Berliner), war jetzt wieder ein schwacher Wettkampf dran?
M. Ringel