Offene Mecklenburger- und Vorpommernmeisterschaften 2014

25. Januar 2014

Zwar ist man in solchen Berichten stets bemüht ein positives Bild zu vermitteln, trotzdem sollte auch ernsthaft gemeinte Kritik nicht fehlen. Kritikwürdig ist die etwas schwache Organisation des Turnieres mit der eigentlich ehrfurchtserweckenden Überschrift "Offene Mecklenburger- und Vorpommernmeisterschaften 2014". Man erwartet bei einer Einteilung in E/D und C-Jugend dann ein entsprechend niveauvolles Turnier.

Nachtrag vom 30.01.2014

Nach einem Telefonat mit Uwe Bremer ist es mir wichtig, die folgende Kritik einleitend zu kommentieren. Diese ist natürlich an niemanden persönlich gerichtet. Es gab viele Faktoren, die zu dem nicht optimalen Verlauf führten. Einige davon: Zu spät gemeldete Mannschaften, eine viel geringer erwartete Teilnehmerzahl, Trennung in Klassisch (Vorpommern) und Freistil (Mecklenburgisch), tatsächliche Schwierigkeiten mit der Nachwuchsförderung...

Ich habe immer großen Respekt vor allen, die solche Veranstaltungen überhaupt möglich machen. Das sind zahlreiche Personen: Freunde, Familienangehörige, Trainer, Funktionäre und viele mehr, denen ich dankbar bin. Das ist bei den von uns organisierten Turnieren genauso. Die Kritik ist, zugegeben, etwas zugespitzt formuliert. Sie entstand aus dem Eindruck des Tages mit langer An- und Abreise. Ich lasse sie unverändert, da der inhaltliche Kern dem Erlebten von Eltern, Sportlern und Trainern entspricht. Insbesondere werden wir zusehen müssen, dass wir mit den von uns organisierten Turnieren, den daraus folgenden Ansprüchen gerecht werden.

Ich hoffe, diese Zeilen werden als grundsätzlich solidarisch aufgefasst und der folgende Text als Ansporn. Niemand soll damit vor den Kopf gestoßen werden.

(Ende Nachtrag)

Da bewirkt dann eine ausführliche Entschuldigung zur Eröffnung, dass man mit 30 Sportlerinnen und Sportlern gerechnet und deshalb nur zwei kleine Matten und kaum Sitzgelegenheiten für Eltern und Gäste hätte, nur, dass niemand sich offen darüber Ärgert. Dass der Mecklenburgische Ringerverband für eine Meisterschaft im Nachwuchsbereich nur 15 Medalliensätze bereit stellen will, wirf Fragen über die Ernsthaftigkeit der Nachwuchsförderung auf. Ein Kampfrichter bemerkte hierzu nur kopfschüttelnd: "Das ist Sparen am falschen Ende".

Als Resultat hatten wir merkwürdige Gewichtsklassen, die wir als Trainer zwar irgendwie ausbaldowerten, aber es ging bei dieser "Meisterschaft" vor allem darum, die zahlreich erschienenen Anfänger nicht zu zerstören. Der Ablauf war verhältnismäßig flüssig, wenn auch manche Ansagen trotz großer Lautstärke ins Mikrofon gebrüllt wurden, was an den Nerven zehrte. Eine Anzeige (auch als großer Fernseher) hilft wirklich ungemein...

Vielleicht liegt eine Ursache an der hier aufgeführten Kritik auch daran, dass am gleichen Tag die offene Vorpommernmeisterschaft mit 36 Teilnehmern in Greifswald stattfand. Etwas, das man koordinieren könnte.

Trotz dieser nicht böse aber ehrlich gemeinten Kritik, überwiegt jedoch der Eindruck, dass einige Sportler neue Herausforderungen erlebten, andere ihre Leistungfähigkeit souverän zur Schau stellten. Für die vielen Anfänger war es ein gutes Turnier und die zwei Matten schließlich für die Teilnehmerschaft ausreichend.

Traurig war, dass unser sehr zuverlässiger und kerniger Sportler Niklas (genannt "Der Widerstand") das Turnier kampflos abbrechen musste. Ihn streckten starke Kopfschmerzen nieder. Am meisten ärgerte Niklas aber, dass er deshalb  nicht ringen konnte. Wir wünschen von Herzen gute Besserung!

Maryca Runds, 2 Freundschaftskämpfe

Maryca ist eine hervorragende Sportlerin, nicht nur was ihre Leistungen angeht. Ihr Teamgeist ist so groß, dass sie freiwillig mit nach Rostock reiste, eigentlich nur zum Zuschauen und Anfeuern. Das ist einfach toll!
Bei einem dann kurzfristig organisierten Freundschaftskampf legte sie in einem spannenden und starken Kampf dann Elena Lüttke vom SV Warnemünde auf den Rücken. Gegen sie hatte sie eine Wochen zuvor bei der Berliner Meisterschaft noch verloren. Starke Beinangriffe, Vorteilspositionen und viele Bodentechniken (Armdurchzug, Nackenhebel, Halbnelson) sicherten nicht nur Punkte, sondern reichten schließlich zum Touché.
Der zweite Freundschaftskampf gegen eine Anfängerin war leider schneller vorbei, als er begonnen hatte, so dass der Lerneffekt für alle recht gering war.

E/D-Jugend

Pia Schippers, 22kg, 1 Sieg, 1 Niederlage, Platz 1

Pia ringt leider noch so, wie sie trainiert: inkonsequent, verspielt und zerstreut. Zum Glück ist sie so jung, dass man ihr das nachsehen kann. Im ersten Kampf gegen Benam Alizadeh vom PSV Rostock siegte sie nur durch Umschieben, aber ihre Beinangriffe waren schwach und halbherzig. So auch im letzten Kampf gegen den Rostocker Alexander König, der genauso wenig Kampfvermögen auf die Matte brachte wie sie. Ihre Punktniederlage nach vielen Beinangriffen und verpatzten Halbnelsons war beim Stand von 14:14 aufgrund einer Vier-Punktwertung durch Alexander entschieden. Pia, trainiere besser!

Tristan Reinke, 24kg, 3 Siege, Platz 1

Tristan zeigte sich von einer sehr wachen und technisch durchsetzungsstarken Seite. Seine klaren Favoriten für Angriffe sind Kopfhüftwürfe und Beinangriffe. Die Kämpfe waren aufgrund der ringerischen Dominanz Tristans natürlich eine Freude für das Trainerherz. Wir wünschen uns, dass das so bleibt und er wieder Freude am Kämpfen hat.

Till Baldauf, 27kg, 1 Niederlage, Paltz 2

Die Niederlage war sehr unglücklich, denn der Start war sehr überstürzt und unvorbereitet. Ob daran die durchweg kritikwürdige Wettkampforganisation oder eine Unaufmerksamkeit der Trainer schuld war, lassen wir hier außen vor. Jedenfalls begann der Kampf gegen Antony Nitzschner ohne Vorbereitung. Der einzige und damit Finalkampf in dieser Gewichtsklasse zu Beginn des Turniers!

Till rang also defensiv und brachte keine eigenen Angriffe ein. Zwar konnte er alle Beinangriffe abwehren und ging auch nicht auf Schultern nieder, aber nachdem ihm Antony etwas weh getan hatte heulte und brüllte ein mit blanken Nerven ringender Till unentwegt. Gehen wir davon aus, dass so etwas eine Ausnahme bleibt, nachdem Till in seinen letzten Kämpfen und dem Jugendligaeinsatz emotional so stabil wirkte.

Jonas Dittmer, 32kg, 2 Siege, 3 Niederlagen, Platz 4

Den härtesten Job hatte Jonas mit fünf Kämpfen. Der Anfang war sehr vielversprechend, denn er gewann den "lang und schmerzlosen" (Zitat Jonas) Kampf gegen Johannes Portwich (Rostock) mit 14:2 nach einem Kopfhüftwurf auf Schultern. Die nächsten Kämpfe waren klare Niederlagen. Falk-Aske Theißen putzte Jonas routiniert mit einem Ein-Bein-Angriff und Festhalte schnell von der Matte.

Malte Vogel brauchte gegen einen initiativlosen Jonas etwas länger und konnte ihn auch nicht auf die Schultern legen. Wehrhaft war Jonas unter anderem bei einem verschlungenen Halbnelson. Der eigene Halbnelson war dann zu langsam und kraftlos. Man sollte an konstruktiver Kritik nicht sparen: Trotz Sieg gegen den Anfänger Finn Niemann vom RV Lübtheen, sind erzwungene und mit Kraft durchgesetzte Kopfhüftwürfe gegen jeden erfahreneren Gegner geradezu leichtsinnig. Schön war jedoch das schnelle Umdenken und Abtauchen in einen Beinangriff.
Der letzte Kampf war eigentlich entschieden, bevor er begann. Die versehentlich in der D/E-Jugend startende Marie-Luies Bergholz aus Demmin war mindestens zwei Köpfe größer und hatte fünfmal so lange Arme. Sie legte Jonas unschön einfach auf den Rücken.

C-Jugend

Ansgar Reinke, 37kg, 1 Sieg, 3 Niederlagen, Platz 6

Dreimal folgte Ansgar den Kopfhüftwürfen von Luca Vogel (RV Lübtheen) und konnte nur einmal übertragen. Lobenswert waren in diesem Kampf die Beinangriffe, wenn sie auch nicht zum Sieg führten.
Imran Jusupow vom SC Roland Hamburg war kein schwerer Gegner, denn Ansgar dominierte den Kampf. Wie Ansgar beim Ein-Bein-Angriff dieses wieder los ließ, ist typisch für ihn. Statt eine Aktion bedingungslos und bissig durchzuziehen, wird geradezu verhalten probiert (ähnliches später bei David). Lange Arme halten kein Bein.
Der Kampf gegen den Trainingskameraden David war abgekartert: David sollte nur nach Punkten siegen, was fast gelang (TKO).
Das Finale hätte anders ausgehen können, wenn Ansgar seine Möglichkeiten optimistisch eingeschätzt und Zutrauen in seine Fähigkeiten gehabt hätte. Er war technisch deutlich erfahrener als Imran Saidov vom SC Roland Hamburg. Dieser war Ansgar wiederum körperlich überlegen. Ansgars Fehler war, sich auf das Kräftemessen einzulassen, statt den Gegner und sich schnell zu Bewegen und auf Chancen hinzuarbeiten. Bemerkenswert war die lange Durchhaltephase in der kritischen Lage in der Festhalte. Die Pause rettete Ansgar in die zweite Runde. Wobei hier Imran Ansgar mit einem technischen KO von der Matte schickte.

David Tenzer, 37kg, 3 Siege, 1 Niederlage, Platz 2

Leicht unterfordert war David, und so dominierten pragmatische Anwendungen von Nackenhebeln nach primitivem Abreißen. Sie führten in der Regel zum Sieg. Ringerisch interessant war einzig der Finalkampf gegen "Pien Pascal Schippers" (Zitat Ansage) vom SV Preußen Berlin. Viele unterschiedliche Technikansätze reichten aber nicht zum Sieg gegen Pien.

Pien Pascal Schippers, 37kg, 4 Siege, Platz 1

Ähnlich wie bei David war auch das Bild von Piens Kämpfen. Kaum gefährdert, absolvierte er eine Runde nach der anderen in  relativ schwachen Kämpfen gegen relativ schwache Gegner. Interessant jedoch war sein strategisches Auftreten gegen Imran Saidov, den Pien immer wieder bei Beinangriffen auflaufen lies und damit erfolgreich übertragen konnte. Pien war dabei sehr unaufgeregt und beendete die zweite Runde mit einem Punktsieg.

Max Dittmer, 43kg, 2 Siege, 1 Niederlage, Platz 2

Der luftfahrter Angstgegner Veit Magnus Poschke setzte Max schon gut zu. Doch trotz deutlicher Unterlegenheit lies sich Max nicht auf die Schultern legen und erlag 0:10 (technisches KO). Zu bemerken ist die kurze Chance, die er nicht umsetzten konnte: Als Max selbst einen Nackenhebel griff, aber gegen den stärkeren Gegner nicht durchsetzen konnte. Ebenso erging es aber auch Veit, der seinen Nackenhebel gegen unseren zähen Max ebenfalls nicht zum Erfolg bringen konnte. Der zweite Sieg gegen einen blutigen Anfänger war geschenkt. Im letzten Kampf reichte ein aus der Beinabwehr gegriffener Nackenhebel zum Sieg.

 

A. Baldauf

Mecklenburgisch...
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