Mitteldeutsche Meisterschaft in Stendal
30. Juni 2014
Zur Mitteldeutschen Meisterschaft der D-, C- und weiblichen Jugend traten unsere drei Stützpunkte dieses Mal geschlossen in Stendal an. Insgesamt 17 Sportler stellten sich der Herausforderung und dem ausgesprochen guten Niveau. Aus Stahlheimer Sicht
freuten wir uns über einen dritten Platz, einen vierten und zwei sechste. Die Trainer waren mit der Leistung sehr zufrieden. Alle gehören noch zu den jüngeren Kämpfern ihrer Jahrgänge und setzen die Trainingsmaßnahmen nach und nach besser im Wettkampf um.
Leider recht gehabt: Seit langem setzen wir uns ein, dass die Wettkämpfe wieder kleiner werden, die Kinder nicht so viel Pause zwischen den Kämpfen haben und bei einer langen Anreise wieder eher zu Hause sind. Die Maßnahme wäre zu einfach: Wenn die Kapazitäten nicht da sind, sollte man nicht drei und mehr Altersklassen zusammen legen.
Die Mitteldeutsche Meisterschaft aus Karower und Hohenschönhausener Sicht.
Es war eine Schlacht. Eine Schlacht, die über 11 Stunden ging, in der wir bittere Niederlagen und glorreiche Siege einfahren konnten, die manch einen, einschließlich Betreuer, Kampfrichter und elterlichen Fanblock, an die Grenze der Belastbarkeit trieb.
Wir haben uns wacker geschlagen in diesem Turnier, das vom Niveau jene bei weitem überstieg, die wir sonst so besuchen. Ich bin mir sicher, dass nicht alle meinem folgenden Satz zustimmen werden und sage ihn trotzdem: Es war hart und es war schön.
Auch die Zusammenarbeit zwischen den 3 Preußenteile war in diesem Turnier bemerkenswert.
D - Jugend
Tristan Reinke, 27 kg, 2 Niederlagen
Tristan macht eine erfreuliche Entwicklung durch - im Training ist seine Beteiligung spürbar gewachsen und im Wettkampf sieht man, dass er sich wirklich bemüht. Das wird ihm zunehmend Erfolg bringen, der ihm derzeit noch verwehrt ist.
Jonas Eigendorf, 27 kg, 4 Siege, 2 Niederlagen, 2. Platz
Mitteldeutsche Vizemeister ist der bisherige Höhepunkt eines Ringers, der noch viel von sich reden machen wird. Jonas ist schon lange nicht mehr der ungeschliffene Diamant - nicht nur Kraft und Schnelligkeit bestimmen seinen Kampfstil, sondern auch die eine oder andere Technik. Und er hat bewiesen, dass er mit Niederlagen klarkommt. So gelang ihm nach seinem verlorenen Kampf gegen den Demminer Flatau (den er allerdings auch schon besiegte hatte) ein deutlicher Sieg gegen dessen Bezwinger und das brachte ihn ins Finale, wo allerdings ein Ringer auf ihn traf, der noch eine Nummer zu groß ist.
Till Baldauf, 29 kg, 1 Sieg, 2 Niederlagen
Vielleicht hätte Till die 300 Gramm doch noch machen sollen und sich so einen schöneren Saisonabschluss in der 27 gegönnt. Sein Trainingspartner Jonas belegte dort schließlich Platz 2 und den hatte Till bisher besiegt.
So verliert er gegen die späteren Plätze 4 und 5 und beweist so, dass noch ein Stück Arbeit vor ihm liegt. Aber auch für Till gilt wie für alle unsere Teilnehmer der D - Jugend: Sie sind im nächsten Jahr immer noch D - Jugend.
Jonas Dittmer, 34 kg, 2 Siege, 3 Niederlagen, 4. Platz
Jonas ließ sich im ersten Kampf erwischen - das kann jeden passieren. Dann landete er 2 schöne und hart erkämpfte Siege um am Ende mit Platz 4 einen Achtungserfolg zu erringen. Mit dieser Platzierung bei diesem hochklassigen Turnier beweist er, dass er ganz vorn mitringen kann.
Nur das Geheule kann er mal langsam eindämmen.
C - Jugend
Christian Klein, 34 kg, 2 Niederlagen
Man kann sehen, dass Christian auf der Matte inzwischen wirklich kämpft. Er ist nicht mehr der Bruder Leichtfuß, der nur siegt, wenn sofort eine Technik klappt, oder eben verliert. Für Erfolge benötigt er jetzt aber bessere Trainingsleistungen. Das ist ohne Fleiß nicht möglich.
In dieser harten Gewichtsklasse hatte Christian noch nichts zu bestellen. Mal sehen, wie es nächstes Jahr wird, wenn der Jahrgang 2002 wegfällt.
David Tenzer, 38 kg, 3 Siege, 2 Niederlagen, 5. Platz
David glänzte noch nie durch großes Kämpfertum. Einzig, wenn er in der Brücke war und sich rauskämpfen konnte, bewies er wie er ringen kann, wenn er will.
In diesen Wettkampf ging David gänzlich unmotiviert. Das passt zu seiner derzeitigen Trainingshaltung.
Dass er trotzdem 2 Gegner besiegte (der 3. Sieg war kampflos) zeigt, was David für ein Bewegungsgefühl hat. Er verliert dann gegen einen Ringer, der am Ende 8. wird!! Der 5.Platz war also weniger, als David hätte leisten können.
Ansgar Reinke, 42 kg, 2 Niederlagen
Hochmotiviert trat Ansgar gegen seinen Langzeitbezwinger Luca Vogel an und ging diesmal mit anderer Kampfführung sogar in Führung, um sich beim zweiten gleichen Angriff erwischen zu lassen. Dass er dann gegen den ausschied, der auch Max und Pien besiegte, ist ihm wohl nicht vorzuwerfen.
Max Dittmer, 42 kg, 1 Sieg, 3 Niederlagen
Gleich im ersten Kampf gegen seinen Angstgegner Saidov bewies Max Durchsetzungwille und vor allem hielt er sich konzentriert an meine technische Vorgabe. Dadurch landete er einen wichtigen Erfolg.
In den folgenden Kämpfen fand ich ihn zu zahm. Athletisch enorm stark, technisch gut aufgestellt, fehlt ihm gelegentlich ein Aufbäumen. Ich glaube einfach nicht, das Alan Gol schon so weit weg ist, dass Max ihn nicht gefährden kann.
Im Kampf um Platz 5 lässt er sich wegputzen - den hatte Pien in recht kurzer Zeit besiegt.
Max ist ein starker Ringer - das wird er noch unter Beweis stellen.
Pien Schippers, 42 kg, 4 Siege, 2 Niederlagen, 4.Platz
Da war er wieder nach langer Verletzungspause - der Pien, den wir alle kennen: Ein Kämpfer, ein selbstbewusster Athlet mit unbedingtem Siegeswille, der auch in vermeintlich auswegloser Situation weiterringt, den auch ein 5:17 - Rückstand nicht verzweifeln lässt.
Und besser als vorher, denn wann sah man Pien schon mit Armdrehschwung und Beinangriff ringen.
Man kann sich bei solchen Prognosen immer irren, aber meine 37jährige Trainererfahrung sagt mir, dass wir von diesem Jungen noch einiges zu erwarten haben.
Weibliche Schüler
Maryca Runds, 42 kg, 3 Siege, 1 Niederlage, 2. Platz
Ich bin mir derzeit Marycas Motivation nicht so sicher, in diesem Wettkampf zeigte sie aber, dass sie es drauf hat. Den 3 schönen Siegen, kraftvoll und technisch ansprechend erkämpft, hätte nur noch das Sahnehäubchen gefehlt: Die Goldmedaille.
Sie neigt in Drucksituationen zur Verzweiflung. Im Training sind wir gut dran, dass sie sich davon nicht hinreißen lässt und mit Ansgar, Max, Niklas und Pien hat sie dafür sehr gute Trainingspartner.
Gegen Elina Lüttge, gegen die sie schon verloren und gewonnen hat, ging sie in Führung und bestimmte den Kampf, um dann etwas den Überblick zu verlieren. Maryca, das schaffen wir schon.