SV Preußen Berlin erfolgreich bei den MDM in Werdau
22. Mai 2015
Am vergangenen Wochenende gingen im sächsischen Werdau die Wettbewerbe zur Kür der Mitteldeutschen Meister in den Altersklassen Jugend C und D im freien Ringkampf über die Bühne. 7 Sportler vom Stützpukt Karow stellten sich der Konkurrenz von insgesamt 191 Teilnehmern. In der Jugend D stellten die Preussen mit 14 Punkten den erfolgreichsten Verein in der Mannschaftswertung.
Wettkampfbericht von M. Ringel
Im vergangenen Jahr schrieb ich, dass dieser Wettkampf über dem Niveau unserer sonstigen Wettkämpfe liegt. Und tatsächlich waren die Karower Ringer 2014 ohne Medaille geblieben.
Hätte mir jemand am Samstag nach dem Wiegen die Ergebnisse prognostiziert - ich hätte ihm nicht mal im Ansatz geglaubt und das bei ähnlich hohem Niveau wie 2014.
D-Jugend
Tristan Reinke, 31 kg, 2 Niederlagen
Das erste Mal in 31 kg und dann noch mit Lospech - sein erster Gegner war Vereinskamerad Jonas Eigendorf, gegen den er sich bis zum Schluss tapfer wehrte. Beim 2. Gegner fehlte ihm die Konsequenz, aus dessen recht schwachen Beinangriffen Wertungen zu erzielen.
Jonas Eigendorf, 31 kg, 5 Siege, 1 Niederlage - 3.Platz
Jonas gestaltet seine Kämpfe mit tornadohaftem Ungestüm. Es liegt auf der Hand, dass dieses Ungestüm auch Fehler enthält. Das ist bei einem D - Jugendringer mit erst 2 Jahren Wettkampferfahrung verzeihbar. So fiel Jonas in seinem 3. Kampf zweimal durch Kopfhüftwurf, den er hätte kontern können, in die Brücke. Doch der Tornado kam wieder raus.
Seinen Kampfgeist konnte Jonas im 4. Kampf gegen den Plauener Demelkanov unter Beweis stellen, der ihm (mit 'Kopf allein') erstmal 8 Punkte abnahm. In der 2. Runde holte Jonas durch konsequentes Angreifen 20 Punkte - Endstand 22:18. Einer deutlichen Niederlage gegen Mölinger aus Hof, den er aber auch kurz in der Brücke hatte, folgte im kleinen Finale ein klarer Sieg. Jonas ringt inzwischen hauptsächlich über Beinangriffe, im Boden fehlen ihm noch die Ideen, außer Beinschraube, die er aber nur gelegentlich durchbekommt.
Jonas Dittmer, 38 kg, 5 Siege - 1.Platz
Jonas hat seine Gewichtsklasse klar beherrscht. Inzwischen ringt er glücklicherweise über Beinangriffe und blockiert sich nicht mehr durch seinen Drang, unbedingt Kopfhüftwurf ziehen zu wollen. Auch im Boden ist er variabler geworden. Ein schöner Erfolg.
Axel Fabiunke, 42 kg, 3 Siege, 2 Niederlagen - 4.Platz
Axel, der ja immer wieder an seinen Fähigkeiten zweifelt und entsprechend unsicher die Matte betritt, hatte diesmal Glück, dass seine ersten Gegner nicht so stark waren. Mit jeweils Beinangriff und Halbnelson holte er zunehmend konsequent 3 Siege. So schaukelte er sich selbst hoch und zeigte gegen Aziz Golmohammadi seine beste Leistung mit einer 4:9 - Punktniederlage. Das war wirklich gut.
Leider nutzte er im Finalkampf seine Chance nicht - er hatte seinen Gegner zweimal in der Brücke.
C - Jugend
Max Dittmer, 46 kg, 2 Niederlagen
Tja, Max, auch so kann's gehen. Im ersten Kampf gegen Vogel aus Lübtheen, den er bisher immer besiegt hatte, ließ er sich zweimal mit Nackenhebel aus eigenem Beinangriff in die Brücke bekommen, aus der 2. kam er nicht mehr raus. Ein Stützbein hätte genügt, die Niederlage abzuwenden. Gegen Trainingskamerad Ansgar rang er gewohnt souverän und führte bereits 14:2, als er sich von Ansgar mit einem Wurf überraschen ließ.
Ansgar Reinke, 46 kg, 5 Siege, 1 Niederlage - 2. Platz
5 Siege bei der Mitteldeutschen Meisterschaft, davon 2 Gegner besiegt, gegen die er immer verloren hatte - und trotzdem wird meine Auswertung nicht positiv sein.
Im ersten Kampf schaffte Ansgar durch kluge Taktik mit 16:5 zu siegen, indem er den Gegner zum Angriff drängte und das gut konterte. Das war hier richtig und ebenso im Kampf gegen Vogel. In allen anderen Kämpfen wollte ich ihn angreifen sehen, so wie er es auch im Training zu zeigen in der Lage ist. Das tat er nicht gegen Max, nicht gegen die 2 recht schwachen Gegner danach und vor allem nicht im Finale.
Es war lächerlich, dieser Kampf der beiden "Titanen". Max Marten Lüttge wurde von Ansgar bereits besiegt und er ist nicht mehr so stark wie noch im letzten Jahr. Trotzdem kam nicht ein Angriffsversuch von Ansgar, auch nicht, als er schon mit 2 Passivitätspunkten hinten lag. "Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt. Aber nur die Kühnheit versteht zu erwerben", sagt Friedrich der Große. Diese Kühnheit zeigte Ansgar nicht, und so kann ich ihn trotz erfolgreicher Kämpfe nicht loben.
Niklas Nartschik, 54 kg, 2 Niederlagen - 3.Platz
Nach verletzungsbedingter Pause und einer Gewichtsklasse höher, für die Niklas noch nicht die athletischen Voraussetzungen hat, war wohl nicht mehr zu erwarten.
M. Ringel
Alle Einzelergebnisse sind auf der Webseite des Sächsischen Ringerverbandes einzusehen.
Als Kampfrichter fungierte an diesem Wochenende der stellv. Abteilungsleiter und sächsische Kampfrichter Stefan Saul.
Vielen Dank wieder einmal an Anja Herzog für die Bereitstellung der nachfolgenden Fotos.