Gutes Ergebnis für den Nachwuchs der Preussen-Ringer beim Raab-Karcher in Potsdam

 10. März 2012

bambino turnierEin Turnier mit über 200 Teilnehmern - besetzt mit mittlerem nordostdeutschen Niveau - ist schon etwas anderes als das Anfängerturnier vor 2 Wochen. Das mußten gerade die jüngeren Sportler spüren.
Angereist mit 16 Sportlern (12 Sportler aus der Trainingsgruppe in Karow sowie 4 Ringer aus der Trainingsgruppe in Prenzlauer Berg) konnten wir gut

 

mithalten, und auch wenn nicht alle Blütenträume reiften, brachten wir ein insgesamt zufriedenstellendes Erlebnis nach Hause. Der 6. Platz in der Mannschaftswertung (leider ohne Pokal) spiegelt das wieder.

E - Jugend

Till Baldauf: 23 kg 5. Platz, 2 Siege, 2 Niederlagen

(Irgendwie vergesse ich bei Till immer, daß er ja eigentlich noch ein Anfänger ist und erst 7 Jahre). Zwei klare Siege, zwei ebenso klare Niederlagen. Leider auch sehr klar gegen Pabsdorf von Luftfahrt, gegen den er in Neuseddin nur nach starkem Kampf knapp verloren hatte. Zwar kurzzeitig in Führung hielt er diesmal der psychischen Belastung nicht stand.

Jonas Dittmar: 25 kg 1. Platz, 4 Siege

Keine Technik, den gerade beigebrachten Halbnelson muss man ihm immer wieder ins Gedächtnis rufen, damit er ihn anwendet, aber sehr stabil und kraftvoll. Sicher war das Niveau in Jonas' Gewichtsklasse nicht sehr hoch, aber seine Siege waren gut erkämpft und seine Gegener haben ihm nichts geschenkt. Und so eine Goldmedaille lässt das Selbstvertrauen steigen.

Bella Koberstein: 28 kg, 1 Sieg, 2 Niederlagen

Unserer einziges Mädchen mit ihrem 1. Sieg. Ihre anderen beiden Gegner waren deutlich besser, aber der Sieg zeigt ihr, das sie Siegerin sein kann.

Paul Krüger: 28 kg, 1 Sieg, 2 Niederlagen

Man muss Paul immer erst wecken, bevor er auf die Matte geht. Und dort ist er so langsam, dass der Gegner ihn dreimal umrunden könnte, bevor er angreift. Aber dafür auch mit einem enormen Gleichgewichtsgefühl ausgestattet. Und so gelingt es ihm häufig, gegnerische Angriffe abzuputzen.

D - Jugend

Robert Bazarya: 28 kg, 2 Niederlage

Robert fand hier ein Niveau vor, dem er nicht standhalten konnte. Bei ihm, Max und Niklas darf man auch nicht vergessen, dass sie die Jüngeren in ihrer Altersklasse sind.

Pien Schippers: 31 kg, 1. Platz, 7 Siege

Dass Pien ein enorm starker Ringer ist, konnte ich bei Auswertungen bereits erwähnen. Entscheidend dafür ist sein Siegwille. Noch vor knapp 2 Jahren sagte er vor dem Finalkampf, dass ihm der 2. Platz auch genügt. Nichts davon in diesem Wettkampf, in dem er mit 7 Kämpfen auch Fleißarbeit leistete. Immer im Angriff, die nicht immer gut waren, aber auch Patzer mit viel Kraft wieder gut gemacht, zerstörte er seine Gegner am Boden. Kaum einer, der nicht heulend die Matte verließ. Und seine Gegner waren nicht schlecht. Allerdings zeigte er kaum Bodentechnik - daran muss er arbeiten. Und auf dem Teppich muss er bleiben.

David Tenzer: 31 kg, 6. Platz, 2 Siege, 3 Niederlagen

Auch David hatte starke Gegner, doch er hätte einige mehr besiegen können. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass er erst wütend werden muss, damit er zu ringen anfängt. Und dann geht auch bei ihm die Post ab. Aber bis dahin lässt er sich manchmal von seinem Gegner über die Matte purzeln, dass ich denke, mir wurde der Ringer vertauscht. Außerdem stützt er sich im Angriff auf seinen Kopfhüftwurf und den macht er noch schlecht. Als ich einmal von ihm einen Beinangriff verlangte, klappte es sofort. David ist in der Verteidigung sehr stabil, aber er versteht noch nicht, aus der Verteidigung auch Punkte zu machen.

Max Dittmar: 31 kg, 1 Sieg, 2 Niederlagen

Max besiegte denselben Gegner wie David und verlor gegen dieselben, hat aber das Pech, daß die Niederlagen einige Runden früher kommen. Sonst wäre er auch mit einer Urkunde nach Hause gefahren. In einigen Kämpfen wirkte er sogar stärker als David. So führt er in einem Kampf, den er dann aber verlor,  bereits 5:0.
Max schien mir diesmal etwas verhaltener zu ringen. In Neuseddin hatte er seine Gegner manchmal von der Matte gerammt und dadurch gewonnen, weil er immer wieder nachsetzte.

Niklas Nartschik: 34 kg, 2 Niederlagen

Im ersten Kampf stolpert er in einen Kopfhüftwurf hinein, der nicht gekommen wäre, wenn er selbst abgegriffen hätte. Die Möglichkeit war da. Im zweiten Kampf macht er alles richtig, zumindest von der Bewegung her. Aber ohne Krafteinsatz. Mehrmals hat er Poschke in der richtigen Lage, so dass ich dachte, gleich kippt er, aber Niklas lässt eine Unterbrechung im Angriff zu und sein Gegner kann sich wieder stabilisieren. Einmal zieht er ein tollen Beinangriff, aber zu lasch. Kraft gehört nun mal beim Ringen dazu. Aber das wird schon noch.

Timon Meuer: 38 kg, 3. Platz, 3 Siege, 1 Niederlage

Hat es sich doch gelohnt, Timon mit nach Neuseddin mitzunehmen. Hat er dort doch wieder Selbstvertrauen gewonnen. Im ersten Kampf auch wieder etwas unsicher, ist das danach weg. Und seine Beinangriffe sind deutlich besser geworden. Die eine Niederlage hätte meines Erachtens nicht so deutlich ausfallen müssen, aber es war auch ein guter Gegner.  Es wird sicher wieder passieren, dass Timon an seinen Siegchancen zweifelt, aber vielleicht weiß er diesmal, dass er das auch überwinden kann. Und was er mit Willenskraft alles schaffen kann, haben seine 10 Stangen am Freitag in Karow gezeigt (in 4 Minuten).

C - Jugend

Jonas Raetz: 46 kg, 4 Siege, 2 Niederlagen

Jonas hat mich am Freitag beim Training mit seinen 9 Stangen überrascht. Nie hätte ich ihm das zugetraut. Aber so wird man als Trainer gern widerlegt.
Auch im Wettkampf fand ich, dass er durchsetzungsfähig und seiner selbst sicher gerungen hatte. Selbst gegen Angstgegner Schröder holt er sich erstmal einen Punkt. Bis ... na, bis auf den Kampf gegen Francis Lönhardt. Gegen die hat er noch nie verloren, gegen die hat er in der 1. Runde 4:0 und ohne Probleme gewonnen. Tja und dann wurde er wieder lasch. Ein Pünktchen in der 2. Runde, ein schwacher Beinangriff, den er nur weiterführen muss und er hat ein Mädchen glücklich gemacht. Vielleicht war das ja sein Ziel. Diese Laschheit hielt sich auch im Finalkampf, da war aber der Gegner zu schwach um das nutzen zu können.

Martin Hettler: 46 kg, 2. Platz, 3 Siege, 1 Niederlage

Schwache Gegner, an denen er glänzen kann, eigentlich ein für Martin nicht erwähnenswerter Wettkampf. Wenn da nicht seine einzige Niederlage gewesen wäre. Die war gegen Schröder aus Demmin, gegen den er bisher immer entweder heulend oder nach sehr kurzer Zeit die Matte verlassen hatte. Und jetzt: Sehr stabil, aber auch mit eigenen erfolgreichen Abgriffen kam es zu einer knappen Punktniederlage. Während des gesamten Kampfes keine Träne, selbst dann nicht, als Schröder Kopfrolle zog. Bei der Gelegenheit hat Martin sonst aufgegeben.
Also, aus meiner Sicht ein gewaltiger Schritt vorwärts für Martin, über den sich Matthias und Matthias (Vater und Trainer) sehr gefreut habe.

Dank auch an meinen Betreuer Lukas (und natürlich an die mitreisenden Eltern, aber das müsste ich ja dann immer schreiben).

Der nächste Wettkampf ist am 24. März in Schwerin mit etwa denselben Altersklassen. Dann, eine Woche später bereits bei Luftfahrt. 

Matthias Ringel

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